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Das Superego und seine Attacken

Jeder kennt sie. Situationen, in denen aus heiterem oder eher schon leicht bewölktem Himmel eine innere, destruktive Stimme uns vereinnahmt; und schachmatt setzt.

Im Vorfeld geschieht oft folgendes:

Wir haben uns aufgemacht (geöffnet) und gehen für Neues in unserem Leben. Beispiele hierfür sind:

  • Eine berufliche Neuorientierung.

  • Eine neue Bindung, die wir eingehen.

  • Eine von uns vollzogene Trennung.

  • Die Entscheidung zur Elternschaft.

Das Feuer für Veränderung brennt spürbar in uns. Beherzt gehen wir in eine neue Phase unseres Lebens. Wir sprühen vor Ideen, fühlen uns zuversichtlich, lebendig und kraftvoll.

Und dann, plötzlich…

kippt etwas in uns. Aus der anfänglichen Klarheit wird Verunsicherung. Vielleicht „hakelt“ es, der gewünschte Erfolg stellt sich (noch) nicht ein. Oder wir sind unerwartet schnell erfolgreich.

Vor kurzem noch voller Energie und Elan, fühlen wir uns plötzlich verzagt, bekommen Angst vor der eigenen Courage, beginnen zu zweifeln, werden zögerlich und kraftlos. Die Perspektive verändert sich, und der Weg, gerade noch leicht und klar, wird zum unwegsamen Gelände, voller Hindernisse, kaum zu schaffen. Ängste zu versagen, und jämmerlich zu scheitern, breiten sich in uns aus.

Ein innerer Kampf beginnt. In den inneren, endlosen Diskussionen, verleihen wir dem Superego zunehmend mehr Macht. Diskussionen mit dem Superego sind nicht zu gewinnen.

Wir brauchen immer mehr Kraft, um gegen die Gefühle von Ohnmacht, Verzweiflung und Resignation zu bestehen, mit denen wir uns zunehmend identifizieren. Das, worum es uns ursprünglich ging, fühlt sich immer unwirklicher an.

Was ist passiert? Was oder wer übt da so eine Macht auf uns aus?

Sigmund Freud gab dieser Macht ins uns einen Namen: Superego. Das Superego fungiert wie ein Richter in uns und stellt die Moral und das Gewissen des Menschen dar. Wir nehmen es als eine innere Stimme in uns wahr. Unbekanntes und Veränderungen sind nicht sein Ding. Es liebt Vertrautes, schätzt eher das Verharren in Altbekanntem, selbst wenn es leidvoll ist – dieses Leid ist wenigstens vertraut, fühlt sich kontrollierbar an. Wichtig: Dieser Anteil in uns will grundsätzlich nichts Böses. Wenn man gezielt mit ihm arbeitet (z. B. mit Voice Dialoque) kann man u. a. erfahren, dass er uns vor unberechenbaren Erfahrungen schützen möchte. Der Inbegriff von allem Neuen ist Unberechenbarkeit.

Um uns davor zu schützen, demontiert er unser Vorhaben successive mit negativen Botschaften, bis wir entweder aufgeben, oder….

Was gibt es zu lernen?

Die Kunst ist zu erkennen, wenn das Superego die Macht an sich gerissen hat. In dem Moment, in dem wir das realisieren, löst sich bereits die Identifizierung mit dieser Macht. Plötzlich gibt es wieder zwei. Dich und das Superego. Hier ist Selbstverantwortung und Selbstbestimmung gefordert.

Wichtig zu wissen: Wenn das Superego sich meldet, können wir mit großer Sicherheit davon ausgehen, dass wir auf einer heißen Fährte unserer persönlichen Entwicklung unterwegs sind.

Für mich gilt: „Schau ihm in die Augen, nimm deine wieder aufkeimende Würde wahr und weise das Superego in seine Schranken“.

Und dann: Schüttele dich, schüttele Unangenehmes ab, wie ein Hund das Wasser, schätze dich Wert und genieße die Zuversicht, die sich langsam wieder in dir ausbreitet.

Du hast nichts falsch gemacht

Als Menschen tragen wir das Bedürfnis, uns zu entwickeln, in uns. Das Superego ist ein Teil von uns, es gehört zum Menschsein dazu.

Je früher wir erkennen, dass wir es mit dem Superego zu tun haben, desto eher werden wir wieder handlungsfähig. Das ist schlicht und einfach Übungssache und bedeutet den Ausstieg aus dem Drama.

Mit jedem Mal, wo wir bewusst wieder das Ruder übernehmen, wächst eine Kraft in uns, die uns in unserem Selbstvertrauen bestärkt und das Superego zunehmend entspannen lässt. Im bewussten Umgang mit all dem reifen wir. Das, was uns an neuen Projekten am Herzen liegt, bekommt ein Fundament.

Berühbar mit Grenzen

Berührbare Grenzen

Grenzen

Berühbar mit GrenzenGrenzen bieten Schutz und haben eine wichtige Funktion, um uns überhaupt für Kontakt öffnen zu können. Doch manchmal begrenzen wir uns mit Gewohnheiten, die in der Vergangenheit nützlich waren, doch aktuell eher hinderlich sind für das, wonach wir uns eigentlich sehnen.

Dazu ein persönliches Beispiel von mir.

Ein mir vertrauter Schutz ist Stolz. Stolz macht unberührbar, Stolz sorgt für Trennung und damit für Abstand, Stolz ermöglicht mir, meinen Fluchtimpulsen zu folgen. Ich bewege mich zwar äußerlich nicht von der Stelle, doch innerlich gehe ich weg. Dadurch werde ich für mein Gegenüber unerreichbar. Äußerlich kühl, bin ich innerlich in großer Not. Doch dies darf keiner merken, „zu gefährlich“, hat mein innerer Aufpasser in frühen Jahren gelernt. Ich mache dicht. Werde unberührbar. „Du nicht“ lautet der innere Schwur. Stolz als ein Versuch, die Situation zu kontrollieren und unangenehme Gefühle zu vermeiden. Stolz auch als ein Versuch, die eigene Sprachlosigkeit zu kaschieren, um nichts Falsches zu sagen, mir keine Blöße zu geben.

Was sind deine Schutzreaktionen in herausfordernden Situationen? Wie sorgst du für Abstand?

  • Findest du dich in dem Clown wieder, dem Alleinunterhalter, der stets einen flotten Spruch auf den Lippen hat?
  • Oder trägst du ein imaginäres Schild vor dir her, auf dem steht: keine Zeit, jetzt nicht. Ist Überforderung dein Abstandshalter?
  • Oder neigst du dazu in persönlichen Gesprächen zu referieren und/oder zu missionieren. Erklärst du den anderen die Welt und findest so Schutz vor Nähe und Berührbarkeit?
  • Oder sind deine Schutzstrategien Rückzug und Resignation, die dir zu einer persönlichen Gewohnheit geworden sind?
  • Bist du jemand, der in allem ein „zu“ findet? Zu schnell, zu laut, zu langweilig, zu leise, zu dick, zu dünn…, und dadurch die Latte so hoch legt, dass es unmöglich wird, dir als Mensch zu begegnen?
  • Ist Angriff dein Schutz, um nicht berührbar zu sein, oder Zynismus?
    Oder findest du dich immer wieder in der Rolle des Retters…
    oder in der Rolle des Opfers wieder?

Was steckt hinter einer solchen Reaktion?

Oft sind Erfahrungen aus unserer frühkindlichen Geschichte Ursache für verschiedenste Ängste. Verletzung und Schmerz (physischem oder psychischem), Überforderung, ausgeliefert sein und Beschämungen sind Beispiele, die mir hierzu einfallen. Um diese Erfahrungen nicht ein weiteres Mal über sich ergehen lassen zu müssen, entwickeln wir Schutzstrategien, die in Form von rigiden, unberührbaren Grenzen dafür sorgen sollen, dass wir die Kontrolle behalten und vermeintlich Unangenehmes in Zukunft vermeiden können.

Was ist die Konsequenz?

Über diese rigiden Grenzen verhindern wir nicht nur mögliche unangenehme Erfahrungen, sondern auch Situationen und Begebenheiten, in denen wir uns entwickeln und neue, heilsame Erfahrungen machen könnten. Wir sind wie verhaftet in alten Geschichten.

Wahrhaftiger, spontaner Kontakt fällt schwer, bzw. ist nicht möglich.

Überdruss und Lust auf mehr

Je älter ich werde, desto klarer wird mir, wie diese Schutzmechanismen Entwicklung hemmen und für Trennung sorgen. Trennung in mir und Trennung im außen. Zum Glück gibt es da auch Überdruss in mir als Antrieb, mir meine Verhaltensmuster mal genauer anzuschauen. Kombiniert mit meiner langsam wachsenden Zivilcourage werde ich dabei zunehmend mutig. Ich vertraue mir mehr, und auch meinen Gefühlen. Das ist eine fundamentale Entwicklung. Ich lerne, wie lebendig, spannend und befreiend es sich anfühlt, an meinen Grenzen neue Erfahrungen zu sammeln. Ganz in meiner Zeit und in der Dichte, die mir in der jeweiligen Situation gerade möglich ist.

Berührbarkeit

Mit „berührbar“ meine ich, Gefühle und Emotionen im Moment wahrnehmen zu lernen, mit ihnen zu sein, ihnen zu begegnen. Mit jedem Mal, wo ich das wage, wächst etwas sehr spürbar in mir. Und darauf bin ich wirklich stolz. Ich erkenne an, dass ich ein berührbares Wesen bin, mit vielen unterschiedlichen Gefühlen. Ich entdecke jenseits dessen, was ich gelernt habe, dass nichts davon falsch ist. Alles gehört zu mir. Da gibt es Freude, Schmerz, Angst, Trauer, Ärger, Überforderung, Lust, Wut u. v. m. Die Erfahrung, mit all dem sein zu können, und ja, es auch aushalten zu können, (so seltsam es klingen mag: scheinbar bedrohliche Situation zu überleben.) ist immer wieder tief berührend und bereichert mein Leben enorm.

Im Mitgefühl mit mir selber finde ich Worte für mich und mein Befinden. Ich entdecke Grenzen neu und – ja, ich ent-wickle mich. Meine Handlungsspielräume werden größer.

Das fühlt sich klar an, zart und kraftvoll zugleich. Und ich entdecke, dass ich dort, wo es klare Grenzen braucht, dank dieser inneren Verbundenheit viel weniger kämpfen muss und mich bei weitem besser positionieren kann, als ich es je konnte.

Mich entscheiden zu können, immer wieder berührbar an scheinbar festgefahrenen Grenzen zu sein, das ist ein echtes Abenteuer.
Berührbare Grenzen – ein wichtiges Fundament für wahrhaftige Begegnung. Sie bieten die Möglichkeit, Trennung und Isolation in Kontakt und Leidenschaft zu wandeln.

Die Magie der Frauenseminare

Bild: Die Magie der FrauenseminareMein Angebote für Frauen sind u. a. die Seminare: Sinnlich, weiblich – Ich!
und die Qualitätsauszeit für Frauen: Die FRAUENTANKE XL.
Für Frauen die tiefer gehen wollen, empfehle ich mein Herzstück, das aus acht aufeinander aufbauenden Modulen bestehende FRAUENJAHRESTRAINING.

Das nächste, mittlerweile 12. FRAUENJAHRESTRAINING, beginnt am 17. Oktober 2024.

In unserer Prägung haben viele von uns gelernt, unsere Weiblichkeit aus der Sicht des Männlichen (beginnend beim eigenen Vater) zu definieren und sich über Männer zu bestätigen. Die Medien verleiten uns, den Fokus im Außen zu halten und schaffen Abhängigkeiten (wie eine „moderne“ Frau zu sein hat), die unsere Verbindung zu unserem ureigenen Wesen verhindern und uns schwächen.

Nicht immer ist der Weg leicht zu den Frauen, vielfach gibt es Unsicherheit. Geraten doch der Anker „Mann“ und die gewohnte Bezogenheit auf das Gegengeschlecht erst mal in den Hintergrund.

Sicher jedoch ist:
Das Weibliche nährt sich aus dem Weiblichen und erkennt sich in dem weiblichen Gegenüber.
Wir Frauen lehren und lernen uns, was es heißen könnte ein sinnliches, selbstbestimmtes und erfülltes Leben als Frau zu leben. Eine Frau, die mit sich verbunden und genährt ist, trägt ein essentielles Fundament in sich, um sich wahrhaftig auf das Abenteuer einer Partnerschaft einlassen zu können – auf Augenhöhe (und Herzhöhe), für Intimität, Liebe und Leidenschaft.

Wenn du Lust hast, der Frau in dir näher zu kommen und dich in deiner Weiblichkeit mehr zu verwurzeln, dann nimm deinen Platz ein im magischen Kreis der Frauen, Gefährtinnen und Schwestern. Du bist von Herzen willkommen, mit und ohne Vorerfahrung, gleich-gültig welchen Alters – willkommen, mit all‘ dem, was dich und dein Leben gerade ausmacht.

Frauenseminare sind Erfahrungsräume wo du Unterstützung erfährst, den Kontakt zu der Frau in dir zu entwickeln, die in dir auf dich wartet. Einzigartig, vielfältig, natürlich, selbstbewusst, weise, selbstverständlich, sinnlich, sexuell, im eigenen Körper zuhause und in Leidenschaft verbunden mit der Fülle in deinem Sein als Frau.

Hier findest Du meine Seminare für Frauen.

Freude, Lust und dein inneres Kind

~  Lebe ~

Lass Dich fallen

Lerne Schlangen zu beobachten

Pflanze unmögliche Gärten

Lade jemanden Gefährlichen zum Tee ein

Mache kleine Gesten

Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit

Freue Dich auf Träume

Weine bei Kinofilmen

Schaukel so hoch Du kannst

Tue Dinge aus Liebe

Mach eine Menge Nickerchen

Gib Geld weiter

Glaube an Zauberei

Lach eine Menge

Nimm Kinder ernst

Bade im Mondlicht

Lies jeden Tag

Stell Dir vor Du wärst verzaubert

Hör alten Leuten zu

Freue Dich

Lass die Angst fallen

Unterhalte das Kind in Dir

Umarme Bäume

Schreibe Briefe

Lebe

J. Beuys

Lieber Mensch v. Courtney A. Walsh

Ein Text der mich berührt und innerlich bewegt, zu mal ich mir immer wieder mal die Frage stelle, was ist wahre Liebe? Kann ich lieben? Da gibt es Vorstellungen, Erwartungen an mich von mir und dieser Text unterstützt mich darin, einfach Mensch zu sein. Worte haben Kraft – in vielerlei Hinsicht. Danke Courtney A. Walsh.

Lieber Mensch,
du hast es missverstanden!
Du bist nicht hier, damit Dir bedingungslose Liebe gelingt.
Die ist dort, woher Du kamst und wohin Du gehen wirst.
Du bist hier, um menschliche Liebe zu lernen.
Allumfassende Liebe. Schmuddelige Liebe. Schwitzige Liebe.
Verrückte Liebe. Gebrochene Liebe. Ungeteilte Liebe.
Durchtränkt vom Göttlichen.
Lebendig durch die Anmut des Stolperns.
Offenbart durch die Schönheit des … Scheiterns. Und das oft.
Du bist nicht auf die Welt gekommen, um perfekt zu werden.
Du bist es schon.
Du bist hier, um herrlich menschlich zu sein.
Fehlerhaft und fantastisch.
Und um im Erinnern wieder aufzuerstehen.
Aber bedingungslose Liebe? Erzähl mir nichts davon.
Denn wahre Liebe kommt ohne Adjektive aus.
Sie braucht keine näheren Bestimmungen.
Sie braucht keine perfekten Umstände.
Sie bittet Dich nur, dass Du kommst. Und Dein Bestes gibst.
Dass Du im Hier und Jetzt ganz da bist.
Dass Du leuchtest und fliegst und lachst und weinst
und verwundest und heilst und fällst und wieder aufstehst
und spielst und machst und tust und lebst und stirbst als unverwechselbares
DU.
Das genügt. Und das ist viel.
Courtney A. Walsh

 Mit Hilfe dieses Links kannst du das englische Original finden.

Bild: Das Umfließen der Hindernisse

Von der Erlaubnis, lieben zu lernen

Bild: Das Umfließen der HindernisseVon der Erlaubnis, Lieben zu lernen

Ich habe vor Jahren das Buch „Die Insel der Linkshänder“ von Alexandre Jardin gelesen. Ein Roman, in dessen Handlung der Protagonist spürt, dass die einst so leidenschaftliche Liebe zu seiner Frau an alltäglicher Banalität zu zerbrechen droht. Da erfährt er von einer Insel, der Insel der Linkshänder, einem Ort, an dem das Leben der Liebe untergeordnet ist, wodurch völlig neue Blickwinkel möglich werden als Basis für eine lebendige Liebesbeziehung. Gemeinsam mit seiner Frau macht er sich auf den Weg dorthin.

Das Buch ist für mich ein Gleichnis für die Möglichkeit, die tantrische Erfahrungsräume bieten. Als eine Frau, die seit über 15 Jahren auf dem tantrischen Entwicklungs- und Wachstumsweg unterwegs ist, nehme ich jetzt ein weiteres Gleichnis – Yoga (hier könnte z.B. auch Joggen stehen) – wohl wissend, dass ich dabei den Aspekt des Kontakts mit anderen Männern und Frauen außen vor lasse. Und, jede große Reise beginnt und endet bei uns selbst.

Was haben tantrische Erfahrungsräume und eine regelmäßige Yoga-Praxis gemeinsam?

Tantra im Alltag. Für mich ist das Abenteuer an alltäglichen Dingen meine innere Haltung. Wie kann das was ich tue mühelos gehen? Was unterstützt meine Lust und Begeisterung? Wo sind sie überhaupt, meine Lust, meine Begeisterung?

Spannend, mir Zeit zu nehmen, um bewusst zu lauschen was ist, meine achtsames bewusstes Ich zu schulen, meine Leidenschaft für meine persönliche Ent-wicklung zu leben, lernen dürfen. Die Wirksamkeit von einem JA in mir zu spüren, die Kraft meines Widerstandes, mein NEIN, mein VIELLEICHT….

Warum praktiziere ich überhaupt Yoga. Ich könnte ja auch einfach eine Stunde länger schlafen…, oder mich einmal mehr von meinem Smartphone absorbieren lassen.

Da ist der Wunsch nach Verbundenheit und Zentrierung. Dann gibt es den Wunsch, mich in meinem Körper zu spüren, den Wunsch „nach mir zu schauen“. (Kontakt).

Ein weiteres Anliegen ist mir, meinen Körper zu formen, um mich auch in zunehmendem Alter attraktiv zu fühlen. Der Wunsch nach Geschmeidigkeit und Flexibilität.

Abhängig von meiner Tagesform fühlt sich mein Yoga mal nüchtern an, mal mühsam und zäh. Zu anderen Zeiten erlebe ich mich dabei voller Dankbarkeit, lustvoll leicht und mühelos, ganz im Frieden und verbunden mit mir und dem was ich gerade praktiziere.

Oft ist meine Kriegerin gefragt, die mich unterstützt dran zu bleiben, meistens gilt es mein Kopfkino wahrzunehmen und vorbeiziehen zu lassen, liebevoll, ohne mich zu verurteilen. Beständig ist die Veränderung. Wahrnehmen, was ist, mich darauf einzulassen und mitzuschwingen – meine tägliche Herausforderung. Und dabei den Fokus nicht aus den Augen verlieren.

Kostbar die Momente, wo die Zeit plötzlich still zu stehen scheint. Kurze magische Momente, wo mich was berührt. Mein Sein. Ich. In Zärtlichkeit, liebevoll und verbunden. Jetzt.

Kontakt und Leidenschaft

All dies ist für mich auch Inhalt eines tantrischen Erfahrungsraumes. Da ist Sehnsucht nach Kontakt und Verbundenheit, die mich in solche Erfahrungsräume eintauchen lässt. Da ist mein Wunsch nach Vervollkommnung, nach Einklang, das Schwingen mit all‘ dem, wie es sich gerade in und um mich gestaltet. Meine Leidenschaft, Momente mit Bewusstsein zu durchdringen. Da kann ein JA spürbar werden oder auch Widerstand, ein Nein. Da gibt es Momente, wo ich dogmatisch und eng bin, blockiert von Vorstellungen und Erwartungen genauso wie Momente, wo ich mich plötzlich öffnen kann, Neues entdecke, mich ausdehne, genieße, mitfließe und spüre, ich bin gut aufgehoben in diesem Moment, in diesem Leben. Verbunden. Leicht und selbstverständlich.

Die Erlaubnis, lieben zu lernen

Liebe beginnt für mich dort, wo mich Erfahrungen und Begegnungen berühren dürfen. Auch Erschütterung kann eine Form der Liebe sein. Eine Auseinandersetzung jenseits der Banalität. Was für mich dabei wichtig scheint: langsam zu werden. Ungewohntes zuzulassen, einzutauchen, Atemzug für Atemzug, was auch immer an Dynamik daraus entstehen mag.

Linkshändisch eben“, der Liebe und der Leidenschaft gewidmet.

Sabine Schröder Seminare – für dein Leben in Kontakt und Leidenschaft.

Tantra: der Versuch einer persönlichen begrifflichen Annäherung

TantraMein Erstkontakt mit dem Begriff Tantra liegt nunmehr 15 Jahre zurück. Da war so eine Ahnung in mir und Lust auf mehr, die mich auf diesen Weg gebracht haben. Der Fokus lag dabei damals auf meiner Sexualität, die ich gerne in der Tiefe kennenlernen und erleben wollte. Mit dieser Ausrichtung bin ich auf mein erstes Tantra-Seminar gefahren.

Und ja, dieses erste Seminar war der Initialfunke einer neuen Ausrichtung in meinem Leben. Seither bin ich auf diesem Weg, der bei weitem mehr für mich umfasst, als die Sexualität oder besser gesagt das, was ich bis dato darunter verstand.

Für mich trifft die Aussage Tantra, ein spiritueller Entwicklungs- und Wachstumsweg am ehesten das, was mich dabei berührt. Nun könnte man sagen, solche Wege gibt es vielerlei.

Das besondere an Tantra ist für mich , dass es neben der Geistesschulung (zur inneren Haltung) auch um den bewussten Umgang mit dem Körper und seiner Wahrnehmungsfähigkeit, seinen Energien, Herzheilung und um die Enttabuisierung und das Erforschen eines natürlichen Umganges mit Sexualität geht.

Was mich seither fasziniert, meine Leidenschaft fordert und fördert ist, mich für die Kraft und Magie des Moments zu öffnen mit all‘ ihren Facetten. Ob bei der Arbeit, beim Sex, in Begegnungen usw. In jedem Moment wirken Kraft und Magie, spürbar im eigenen Körper. Die Magie im Tantra als die Fähigkeit, sich auf das „jetzt“ einzustimmen und über den eigenen Resonanzkörper (bestehend aus Sinnen, Körper, Gefühlen, Intellekt usw.) die Welt real wahrzunehmen, mit ihr zu schwingen und spontan mit ihr agieren zu können. Für mich ist das ein großes Übungsfeld, eine tagtägliche Herausforderung.

Es geht dabei nicht um Verbissenheit, sondern um Beharrlichkeit, Entspannung, Feinfühligkeit, Durchlässigkeit und Beweglichkeit. Kontakt und Hingabe. Es geht um eine grundlegende Berührbarkeit und ein Mitschwingen vom Herzen aus. Um Präsenz als sinnliches Wesen, verbunden, spirituell und dabei ganz bodenständig hier auf dieser Erde.

Wie leicht ist es in Momenten von Glück und Harmonie mitzufließen. Anders schaut es aus, wenn es gerade nicht rund läuft, wenn sich alles hakelig, schwierig, eng und rau anfühlt. Wenn wir uns vom Leben oder Teilen davon überfordert, genervt und abgelehnt fühlen. In diesen Momenten durchlässig zu bleiben, präsent, freundlich mit sich zu sein. Auch dann mitzufließen, wenn Widerstand unser erster Reflex ist – auf Augenhöhe mit dem Moment. Die Fähigkeit zu entwickeln innerlich beweglich, anstatt starr zu werden, das ist für mich die hohe Schule des Tantra.

So entstand aus meinem Wissen wollen, der Entscheidung Lernende zu sein, aus meiner Lust und meiner Leidenschaft heraus mein berufliches Wirkungsfeld. Seminare und Einzelbegleitung biete ich mit dieser inneren Ausrichtung als Entwicklungs- Heil- und Wachstumsräume an. Möge diese Leidenschaft zum Wohle des großen Ganzen beitragen.

Sabine Schröder Seminare – für dein Leben in Kontakt und Leidenschaft.

Vom Prozess des Erwachsenwerdens

Folgendes habe ich in dem Buch „Sexappeal – Erotik und Sexualität aus bioenergetischer Sicht“ (A. u. D. Rank)

entdeckt:

 

Vom Prozess des Erwachsenwerdens

Drei Befindlichkeiten

1.Frust und Frustrationstoleranz: Wer mich frustriert ist nicht mein Gegner, sondern mein Gegenüber, das zur Auseinandersetzung einlädt. Mein Gegenüber hat das Recht mich zu frustrieren, bei aller Freundschaft.

 

2. Leiden und Leidenschaft: Verwandlung von der Abwehrposition: „Nein, das darf nicht sein“ in Akzeptanz: „Ja, so ist es.“

 

3. Schmerz:  Der Schmerz führt uns über die Sehnsucht, die nach Weite und Freiheit trachtet zum erlösenden Gefühl zurück. Wie eine Zündschnur hat der Schmerz eine direkte Verbindung zur Lebendigkeit. Schmerz kann einiges entfachen.
(Mit freundlicher Genehmigung von Dietlinde Rank.)

Scham, die dein Leben begrenzt

SCHAM…

Jeder kennt sie, keiner kommt an ihr vorbei und ich vermute mal, die wenigsten schätzen sie. Bringt Scham uns doch in Kontakt mit unangenehmen bis schmerzhaften Gefühlen von: mangelhaft sein, sich unzureichend fühlen, zu viel, zu wenig, zu langweilig zu sein, und löst das dringende Bedürfnis in uns aus, verschwinden zu wollen, unsichtbar zu werden. Sehr körperlich läuft dieser Prozess in uns ab und nimmt uns als Ganzes ein. Mehr als e i n Grund, diesen Zustand zu vermeiden…

Wir tun bzw. unterlassen unbewusst vieles, um nicht in diesen Zustand zu kommen. Je unbewusster wir mit diesem Thema umgehen, desto automatischer sind die Reaktionen. Reflexhaft wird der spontane Selbstausdruck gedrosselt. Ein hoher Preis.

Doch auch Schamlosigkeit ist keine Lösung

Die Scham hat eine wichtige Funktion. Die gesunde Scham, ist ein Gefühl, das zur wahren Menschlichkeit gehört. Es zeigt uns, dass wir Grenzen haben und nicht allmächtig sind. Es warnt uns in Situationen, die uns auf schädigende Art überwältigen könnten und denen wir uns nicht aussetzen sollten.

Die gesunde Scham zeigt uns, dass wir andere brauchen, dass wir soziale Wesen sind. Sie ist eine Grundlage für Demut und Spiritualität und eine Quelle für elektrisierende Lebendigkeit.

Anders verhält sich das mit der toxischen, vergiftenden Scham. Hierbei identifiziert man sich mit der Scham. Wie eine Infusion tropft kontinuierlich dieses „Gift“ in unser System und suggeriert uns, minderwertig und fehlerhaft zu sein.

Diese toxische Scham ist unerträglich, und als Schutz davor entwickelt Mensch ein anderes Selbst, legt sich eine Rolle/Maske zu, damit die Scham nicht mehr spürbar ist.

Die toxische Scham ist kein Gefühl mehr, das Grenzen zeigt, sondern ein Seinszustand, der unsere Seele betrifft. Es wird uns ein Gefühl von Wertlosigkeit vermittelt. Wir erleben einen Bruch von unserem wahren Selbst.

Als falsches Selbst hört man auf zu existieren. Man versucht entweder mehr als ein Mensch zu sein oder weniger. Das Leben wird von dem Zustand des sich beständig Verstecken müssen und Verheimlichen geprägt, nicht zuletzt vor unserem eigenen, wahren Selbst. Das ist anstrengend und deprimierend, weil man unbewusst über das verlorene Selbst trauert und ein Gefühl der Hoffnungslosigkeit nährt.

Die Scham hält uns davon ab, unsere eigene Geschichte zu erzählen, behindert oder verhindert unsere natürliche Spontanität. Sichtbar zu sein, so wie wir eben sind, menschlich, unvollkommen mit dem wie wir denken und fühlen. Über die Angst vor Ablehnung hält die Scham uns davon ab, unsere eigene Art zu leben und auszudrücken. Wir verstummen, behalten unsere Geheimnisse sicherheitshalber für uns – ‚entziehen‘ uns dem Kontakt im Außen.

Der Preis ist hierfür ist ein Gefühl von getrennt Sein und Isolation. Leichtigkeit im Kontakt und spielerische Begegnungen werden scheinbar unmöglich.

„Scham beraubt uns der Klarheit, die wir brauchen, um uns den Unsicherheiten des Lebens zu stellen. Sie nimmt uns die Fähigkeit, uns mutig, kreativ, mit voller Kraft und überfließender Freude auf das Leben einzulassen.“ (T. Trobe, aus dem Buch: Liebeskummer lohnt sich doch).

Wege aus der Scham

Scham und geringes Selbstwertgefühl lassen sich nicht mit dem Verstand allein verbessern. Zur „Heilung“ bedarf es neuer heilsamer Erfahrungen und Erlebnisse.

  • die Wertschätzung der eigenen Person und des eigenen Erlebens durch andere Menschen („Ansehen genießen“). Dabei gilt es, sich selbst wertschätzen zu lernen – mit allem, den hellen Anteilen und der eigenen Unvollkommenheit, den „schattigeren“ Anteilen.
  • die Erfahrung, Gefühlszustände mit anderen zu teilen und Mitgefühl erfahren. Dies hilft, wieder Vertrauen in das eigene Wahrnehmungsvermögen und in Beziehungen zu entwickeln.
  • positive Erlebnisse: Indem wir es wagen neue Erfahrungen zu machen und dabei erleben, wie es sich anfühlt gesehen zu werden, ohne beschämt zu werden – willkommen, mit dem eigenen „so Sein“. Mensch unter Menschen.
  • Sensibel zu werden, wo Beschämung geschieht und dieser ein entschiedenes „Stopp“ entgegen zu setzen.
  • Erlebnisse und Erfahrungen, bei denen man sich als „wirksam“ erlebt, jenseits von eingefleischten Ohnmachtgefühlen.
  • das Erlernen von Techniken, wie man sich Rückmeldungen (Feedbacks) einholt, statt zu phantasieren, was andere über einen denken könnten.
  • Eine Normalisierung unerreichbar hoher Ideale und Perfektionsansprüche die Scham auslösen.
  • die Erfahrung, Frustrationen (Enttäuschungen) bewältigen zu können, ohne das die Welt zusammenbricht und man sofort von Hoffnungslosigkeit und Resignation überwältigt in einen Zustand von Lebensmüdigkeit verfällt.

In meinen Seminargruppen sorge ich gemeinsam mit meinem Team für einen Schutzraum, in dem auf achtsame und bewusste Art mit diesem Thema geforscht werden kann. Wachsendes Selbstbewusstsein hilft uns Selbstsicherer zu werden und ist der Boden, auf dem sich das eigene Leben entfalten kann. Vielfältig, bunt und EigenArtig, wie wir dem Himmel sei Dank, alle sind.