Inspiration
In fließender Leichtigkeit in unseren Emotionen, Stabilität in unserem physischem Körper, Flexibilität in unserem Mind, Expansion in unserem Geist/Spirit und offener Herz- zu Herz-Kommunikation in unserer Sexualität zu tanzen.
Swift Deer
Viele viele Jahre sind mittlerweile vergangen, seit ich von dem Ausdruck „Orende generieren“ aus der sweet medicine gehört habe. Der Sweet Medicie Sundance Path ist eine Mysterienschule der Twisted Hair Metis Medicine Society. Mehr Informationen gibt es hier: https://dtmms.org
„Orende“ ist eine Bezeichnung für das Maß unserer Lebenskraft. Gemeint ist die Dauer und Intensität (sowohl intern als auch extern) in der sich die Lebenskraft eines Menschen manifestiert. Je höher dein Orende, desto größer ist deine Ausdauer und dein Durchhaltevermögen, desto gesünder bist du. (Auszüge aus dem Buch von Mary Flaming Crystal Mirror: Süsse Medizin)
Orende zu generieren bedeutet, im Umgang mit deiner Lebenskraft achtsam zu sein und bewusst Energie aufzubauen. Es bedeutet Energiezuwachs zu kultivieren. Mehr Energie erzeugt eine höhere Schwingung und ermöglicht die Loslösung von destruktiven, selbstlimitierenden und krankmachenden Gewohnheiten. In den letzten Wochen tauchte dieser Begriff plötzlich wieder aus meinem Unterbewusstsein auf und ich forsche damit.
Von der Gewohnheit sich selbst zu schwächen
Oder, um es als Metapher auszudrücken, sich selbst das Wasser abzugraben.
Verrückter Weise tun wir vieles, um uns auf einem niedrigen Energieniveau zu halten. Wir betreiben Selbstsabotage in vielfältigen Formen. Oft ist es uns gar nicht bewusst, wie wenig wir unserer Kraft und Lebendigkeit trauen.
Ich habe hier ein paar Beispiele, wie Selbstsabotage aussehen könnte, wie wir (oft unbewusst) uns selbst unsere Lebenskraft reduzieren:
Klassische Orende-Killer sind:
- minderwertige, ungesunde, belastete (Tierleid) Lebensmittel
- ein Zuviel an Essen
- mangelnde Bewegung oder exzessiver Sport
- chronische Überlastung oder chronische Unterforderung
- ungelöste Konflikte
- unerledigte Geschäfte
- dysfunktionale Beziehungsstrukturen
- Grübeleien
- unachtsame Aussagen über uns selbst und andere
- jegliche Formen von Sucht, wie z. B. Fernsehen/Internet, Smartphonie, Alkohol, Nikotin, Zucker.
- ein unpassender Tag-Nacht-Rhythmus
- Druck/Widerstand (Gas und Bremse in Kombination)
- negative Glaubenssätze
- spirituelle Konstrukte ohne Herzensverbindung und Demut
- Geltungszwang
- funktionalisierter Sex (bewegte Energie ohne Verbindung)
- Rechthaberei
- Engherzigkeit
- Egozentrik
- Stagnation
- Scham
- Traumafixierung
Eine andere Form der Selbstsabotage ist unser Umgang mit Emotionen.
Viele von uns haben nicht gelernt mit Emotionen umzugehen. Entweder werden sie ausagiert, betäubt oder festgehalten. Ich finde interessant, dass in der Betrachtungsweise der Sweet Medicine schon das Wort e-motion die Bewegung, das Fließen von Emotionen ausdrückt. Was bedeuten würde, Emotionen weder zu unterdrücken, noch zu überspringen, sondern präsent zu bleiben, sich damit zu zeigen, spürbar zu sein und eigenverantwortlich – ohne einen Auftrag zu vergeben.
Weshalb scheint es so normal zu sein unsere Lebenskraftenergie niedrig und uns damit klein zu halten, anstatt Orende zu generieren?
Als mögliche Antwort darauf verweise ich auf den Text von Marianne Williamson aus „Rückkehr zur Liebe“, den Nelson Mandela bei seiner Antrittsrede sprach und der davon handelt, wie sehr wir uns vor unserer eigenen Größe ängstigen.
Wie generiere ich Orende?
Über Achtsamkeit im Umgang mit Energie. Je besser die Verbindung zum eigenen Körper ist, desto eher werden uns die Rückmeldungen bewusst, die dieser uns permanent anbietet. Energiegewinn und Energieverlust sind unmittelbar körperlich spürbar.
Körperwahrnehmung ist Übungssache!
Immer zeitnaher zu reagieren und Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ist die Aufgabe. Verantwortung bedeutet hier, die Fähigkeit zu entwickeln, Entscheidungen zu treffen. Ist das, was ich gerade tue oder denke, förderlich? Und wenn nicht: was kann ich tun oder unterlassen, damit sich das ändert?
Um Orende zu generieren, braucht es immer und immer wieder eine bewusste Entscheidung. Beständig Energie sinnlos zu verpulvern ist bei vielen von uns eine jahrzehntelange Angewohnheit. Viel Beschäftigung im Kopf, wenig bis kaum Körperwahrnehmung eine weitere. Selten dort zu sein, wo gerade die eigenen Füße sind. So praktizieren wir selbstlimitierende Lebensweisen.
Alltägliches
Ich kann z. B. auf verschiedene Weise essen. Wenn ich mir Zeit nehme zu essen und dabei genieße, bewusst aufnehme, passiert etwas ganz anderes in mir, als wenn ich esse und z. B. gleichzeitig telefoniere, auf meinem Handy Nachrichten schaue oder mental mit Problemen und Situationen die nicht mit dem Hier und Jetzt zu tun haben, befasst bin. Wie könnte deine Nahrung aussehen und die Art zu essen, wenn du dabei den Fokus bewusst auf das Generieren von Orende legtest?
Eine hilfreiche Praxis dazu ist, den nächsten Happen erst dann vorzubereiten, nachdem der vorherige Happen gekaut, optimaler Weise genossen und geschluckt wurde. Bis dahin legst du das Besteck ab und deine Hände haben Pause.
Weitere Beispiele: Du bist draußen in der Natur. Joggen, oder gehst spazieren. Oder beim Sex.
Egal was du tust, deine innere Haltung ist entscheidend.
Du bist die Schlüsselstelle. Es geht um die Momente, wo du Verbindung herstellst über deine Präsenz: Zum Beispiel zur köstlichen frischen Luft, dem Duft des Waldes, der Wärme der Sonne, dem kühlen Hauch des Nebels, dem Klang der Stille…
Oder beim Sex, wenn du dich im Hier und Jetzt verbindest, dir Genuss erlaubend, über Hautkontakt, Blickkontakt, über Bewegung, dein Innehalten, dein Atem……
Was passiert in dir während du joggst? Oder bei einer Bergtour, in Momenten der Anstrengung? Wie ist deine innere Haltung? Verausgabst du dich, gibst du Energie weg oder kannst du dich dabei nähren, aufladen und genießen?
Es gibt die Möglichkeit, dich mit Anstrengung zu verbinden. Dein tiefes Ja, dein dich öffnen für die nächste Steigung. Die Steigung mit Hingabe zu nehmen ist eine völlig andere Haltung als sie zu bekämpfen und zu bestehen. Beim (Be-)Kämpfen verlieren wir Kraft. Beim Kämpfen ist immer Widerstand, ein „gegen etwas“ – in dir oder gegen die aktuelle Situation. Anders ist es bei praktizierter Hingabe, einem bewussten Ja und dem Sich-einlassen auf die Situation. Hier generieren wir Orende. Wir gehen in die Verbindung. Hinein.
Oder im Kontakt mit einem anderen Menschen. Manchmal ertappe ich mich dabei, dass ich mein Gegenüber wo anders haben möchte, als er/sie ist. Eine mögliche Reaktion ist dann zu argumentieren und zu kämpfen. Oder mein Gegenüber abzulehnen und innerlich permanent mit Begründungen beschäftigt zu sein, warum diese Ablehnung gerechtfertigt ist.
Doch das kostet viel Energie. Wenn ich mir dessen bewusst werde, kann ich üben, innerlich einen Schritt zurück zu treten. Ich kann üben anzuerkennen (Herz!) was ist. Demut, als eine mögliche Alternative zum gewohnten Kampf gegen etwas. Loslassen. Verantwortung für meine Gefühle übernehmen. Mich um mich kümmern. Still werden. Manchmal schmerzt das sehr. Wenn ich nicht gegen den Schmerz kämpfe, sondern bereit bin mich mit meiner beherzten Kriegerin in den Schmerz hinein zu geben (Hingabe. Achtung: damit ist nicht der Strudel/Sog gemeint), ohne mich in irgendwelchen Geschichten zu verheddern, den puren Schmerz durchlebe – mich dem Schmerz stelle, habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich plötzlich in Kontakt mit meiner Lebenskraft komme. Es wird ruhig. Friedlich.
Und du? Was sind so deine Energiefresser? Wie hältst du dich klein? Was könnte dein nächster Schritt hin zu einem ausbalancierten, beherzten Menschen sein?
Ich für mich kann sagen, ich habe Geschmack an diesem Thema gefunden. Dabei bin ich mir sicher, dass ich bisher nur die Spitze von einem Eisberg erahne. Ich bleibe dran. Und all dies wird in meine Arbeit einfließen. Ich freue mich darauf.
Mögen sich unsere destruktiven, selbst sabotierenden Verhaltensmuster in eine lebensbejahende, herzerfrischende, die Welt bereichernde Menschlichkeit verwandeln.
Für ein Leben in Kontakt und Leidenschaft