Raum halten

Hallo Du!

Die Welt der Gefühle ist die Eintrittspforte zu unserer Authentizität und Lebendigkeit. Vorausgesetzt, ich hänge weder an meinen Gefühlen und Empfindungen fest oder ich identifiziere mich mit ihnen („So bin ich“ oder „Das bin ich“), dann kann ich in dem Fluss meiner gegenwärtigen Empfindungen die Fülle meines Daseins erleben.

Was so logisch klingt, ist ein tägliches Übungsfeld – für mich allemal 😉!

Denn es gibt immer mal wieder Gefühle oder die eine oder andere Empfindung, die sich nicht wirklich angenehm anfühlt. Teile in uns ziehen dann eher in den Kampf dagegen (Widerstand) oder kollabieren darin (Opfer). Es braucht eine bewusste Entscheidung - ein JA zu dem, was da gerade von der Seele nach oben gespült wird und (endlich) gefühlt werden und Mitgefühl erfahren möchte.

Wir können davon ausgehen, dass es sich hierbei um alte, frühe Erfahrungen geht, die wir damals aus Selbstschutz – weil sie uns überwältigt hätten, in unser Unterbewusstsein abgespalten haben. Diese Überlebensstrategie ist eine enorme Leistung der Kinderseele, jedoch nur eine Lösung auf Zeit. Es kommt der Moment, da möchten diese unverarbeiteten Gefühle endlich wahrgenommen und gefühlt werden, damit Frieden einkehren kann.

Mechanismen wie Mitleid, Abwehr und Ablehnung von dem was ist, kombiniert mit Geschichten, destruktiven Aussagen, Glaubensätzen und Identifikation verhindern diesen Heilungsprozess. Hier wird der Schmerzkörper (E. Tolle) mächtig. Erkennbar ist der aktivierte Schmerzkörper daran, wenn wir nicht mehr in der Lage sind, den gegenwärtigen Moment wahrzunehmen. Wie in Trance, oder einem Sog gleich, erzeugt er über Geschichten und destruktive Aussagen und Annahmen, die oftmals wenig mit der Realität zu tun haben, zusätzlichen sinnlosen, oftmals äußert selbstquälerischen Schmerz.

Den Schmerzkörper „auf Diät zu setzen“ (E.M. Zurhorst), ist ein machtvoller Schritt aus dem Dramasumpf hinaus. Und er kostet uns was – unsere starken Gewohnheiten.
Innehalten, präsent werden, sich Zeit lassen, um zu differenzieren und um sich von dem Klebstoff der Identifizierung bewusst zu lösen, hin zu: „Ich bin nicht das Gefühl“. Wichtig ist, dass wir die Identifizierung lösen zu dem Gefühl UND als wohlwollende:r, mitfühlende:r Zeuge/Zeugin, uns dem Fühlen bewusst öffnen.

Es braucht dafür Zeit, Geduld und Beharrlichkeit und - ganz wichtig - dein Herz für dich. Hilfreich sind Räume, wo Menschen sind, die mit all dem bewusst umzugehen lernen wollen, üben und hilfreiche Spiegel sein können.

Gerne stelle ich solche Räume zur Verfügung und begleite ich dich ein (weiteres) Stück deines Weges.
Herzliche Grüße

SAbine