Fallstrick Nummer 1:
*Dieses Gefühl will ich nicht!*
Fallstrick Nummer 2:
*Ich meditiere jeden Tag. Mein Fokus ist meinen Geist zu schulen. Gefühle hindern mich an meinem spirtuellen Weg.*
Eine meditative Praxis die Gefühle abspaltet/trennt/negiert, hat nichts mit Spiritualität zu tun.
Fallstrick Nummer 3:
*Ich will Gefühlskompetenz und zwar sofort und steige mit den heißesten Themen ein.*
Es macht keinen Sinn, sich zu überfordern. Kompetenz und unser "Fühlkörper" brauchen Zeit, um sich zu entwickeln. Setzt du dich zu sehr unter Druck, ist Frust vorprogrammiert. Möglicherweise erstarrst du, landest im Überlebensmodus und damit in deinen Schutzmustern, und gewonnen ist nichts. Letztendlich entsteht nur wieder Leid.
Sorge dafür, dass ein sanfter, zugewandter Anteil in dir achtsam ist mit dir und deinen inneren Antreiber im Blick hat.
Falls ein Gefühl für dich unerwartet sehr belastend ist, z. B. weil du es unterschätzt hast, wende dich von ihm ab und sorge für deine Stabilisierung. Halte dich z. B. mit deinen Händen - Brust/Bauch, oder Nacken und Herz. Diese Haltungen sprechen den *ventralen Vagus* an, der für Beruhigung und Ausgleich des autonomen Nervensystems zuständig ist. Wenig ist mehr!!!
Fallstrick Nummer 4:
*Ich will es wissen, und beiße mich an dem jeweiligen Gefühl fest.*
Wenn du dich festbeisst, setzt du dich und dein Nervensystem unter unnötigen Druck. Es genügt vollkommen, dass jeweilige Gefühl zu fühlen. Erkennen und benennen zu können sind schon große Schritte in Richtung Gefühlskompetenz. Und damit genug! Nimm' diesen "Geschmack"/den Eindruck, den du gewonnen hast von dem Gefühl in die warme Stube deines Herzens und gib ihm einen Platz.....Shift go. Wenig ist mehr!!!
Fallstrick Nummer 5:
*Ich bin das Gefühl.*
Das Gefühl hat dich am Haken. Du bist als ganzes Wesen damit identifiziert. Vereinnahmt.
Die Herausforderung ist, dein bewusstes Ich - oder nenne es deinen inneren Zeugen an deiner Seite zu haben und damit die Perspektive zu wechseln. Ein Übungsfeld.
Fallstrick Nummer 6:
*Ich möchte meine Gefühle kontrollieren und endlich einen Haken hinter bestimmte Gefühle in mir machen. Wenn ich ganz ehrlich bin, möchte ich in bestimmte Zustände gar nicht mehr kommen und sie loswerden. Sofort!*
Ein zutiefst menschliches Bedürnfnis, doch deine Lebendigkeit wird in deiner Abwehr/in deiner Blockade gebunden. Gefühlskompetenz kann sich nicht ent-wickeln.
WICHTIG: Wenn es um Gefühlskompetenz geht, geht es darum, zu lernen, Gefühle überhaupt wahrzunehmen - zu fühlen. Immer unmittelbarer. Dazu gehört auch, sie benennen zu können. Es geht nicht darum Gefühle auszuagieren, sondern vielmehr darum, mit ihnen zu sein. Ein Gefäß in sich zu entwickeln, wo diese sein können. Die nächste Stufe wäre dann, auch sichtbar damit in Beziehung gehen zu können - ohne die Verantwortung dafür an das Gegenüber abzugeben. Denn deine Gefühle sind DEINE Gefühle.
Hohe Schule, ich weiß! Und ich bin davon überzeugt, dass es sich lohnt, in diese Kompetenz zu investieren. Die Teilnahme an 'Der Tafel der Gefühle', und davon inspiriert dein beharrliches Forschen im Alltag könnten ein Weg dahin sein.
Interessant und hilfreich zu all dem ist die 'Polyvagal Theorie' von Stephen W. Porges.
Die nächste, zu diesem Thema von mir entwickelte Übungspraxis im Format einer Online-Meditation 'Die Tafel der Gefühle' biete ich am:
Donnerstag, 8. Oktober 2020 um 19:30 Uhr an.
Dauer: ca. 1,5 Std.
Kosten: 18 Euro (inkl. MwSt u. Zoom-Gebühr).
Anmeldung bitte per E-Mail an: info@sabine-schroeder-seminare.de.