Differenzierung von Kali und Gremlin

Hallo Du!

Das Forschen geht auch im neuen Jahr weiter - wie soll es anders sein. Mich beschäftigt der Unterschied einer aktivierten Kali zu meinem Gremlin. Eine gewagte Gegenüberstellung, zugegeben.

Von der Göttin Kali habe ich das erste Mal gehört, als ich in Kontakt mit Tantrismus kam. Das liegt nun mittlerweile 20 Jahre zurück. Wenn ich über Kali recherchiere, finde ich:
"Die Schwarze", im Hinduismus eine bedeutende Göttin des Todes und der Zerstörung, aber auch der Erneuerung. Sie wird auch als göttliche Mutter, als Kalima bezeichnet, da sie ihre zerstörerische Wut nicht gegen Menschen, sondern Dämonen und Ungerechtigkeit richte. Ihre Sichel kann als Werkzeug der Erlösung verstanden werden: Sie durchschneide Verwirrung, Unwissenheit und Bindungen und mache dadurch den Weg frei zur Erlösung. Damit gilt Kali auch als Zerstörerin der negativen Kräfte und Illusionen, die den Menschen daran hindern, Heil zu erlangen und den Geist zu befreien... (Quelle Wikipedia).

Vom Gremlin habe ich erstmalig beim Possibility Management (www.nextculture.org) erfahren. Der Gremlin wird als der archetypische König/die archetypische Königin der Unterwelt bezeichnet. Jeder von uns hat einen Gremlin, der darauf spezialisiert ist niederes Drama (Opfer, Täter, Retter) zu kreiren. Anders als bei Kali ist seine Ausrichtung eher mit Vandalismus in Zusammenhang zu bringen. Er ist spezialisiert auf Mangel, Bewertung, Manipulation, Konkurrenz, Machtspiele und Überlebenskampf. Er versteht es nachzutreten, zu beißen (über verbale Attacken, Zynismus, schlechte Witze) und ist ein emotionaler Kanal für unsere gekränkten, verletzten, sich minderwertig erlebenden Seelenanteile. Der Gremlin nährt sich an Schadenfreude und kann innerhalb kürzester Zeit, in einem Moment der Unachtsamkeit, gekoppelt an das Bedürfnis inneren Druck abzubauen, Schäden bis hin zur Zerstörung in unseren Beziehungsgefügen hinterlassen.

Vielleicht erinnerst du dich an Momente in deinem Leben, wo du über den Gremlin agiert hast? Vielleicht wünscht du dir manchmal, ähnlich wie ich, den Gremlin zurück lassen zu können?

Jedoch geht es nicht darum, den Gremlin loszuwerden. er ist nicht unser Feind. Letztendlich wird es nicht gelingen ihn wegzusperren oder gar zu vernichten. Es geht darum, eine Beziehung mit ihm aufzubauen, damit wir den Gremlin und nicht der Gremlin uns hat. Die Fähigkeiten des Gremlins (z. B. dich nicht hypnotisieren zu lassen, nicht an den Haken zu gehen, dir nichtlineare Erfahrungen zu ermöglichen) konstruktiv nutzen zu lernen, braucht Zeit und Praxis und bedingt den Aufbau von Matrix. (Auszüge aus dem Possibility Management Handbuch von Clinton Callahan).

Anfang November bin ich nach 20 ! Jahren erstmalig bewusst mit meiner Kali-Energie, außerhalb einer Kali-Meditation, in Kontakt gekommen. Es ging darum mich aus meiner 8 jährigen Beziehung zu lösen, die sich im Miteinander über längere Zeit aufgearbeitet hatte. Das Wort "Scherbenhaufen" fiel und ich hatte zu meinem Erstaunen kein schlechtes Gewissen als ich das hörte. JA, ich wollte diese Scherben, ohne Scham oder Schuldgefühle dabei. Im Gegenteil, ein Scherbenhaufen war das Einzige, das sich in dieser Situation gesund und authentisch anfühlte. Ich spürte die Klarheit der Kali-Energie im Wissen darum, dass etwas, das nicht funktioniert, zerstört werden muss. Nur so konnte der Sumpf verlassen werden, damit auf einer anderen Ebene (Transformation), Neues entstehen kann.

Nach der ersten Erleichterung kamen Schübe von Wut, Trauer, Enttäuschung und Schmerz. Als der Schmerz über Gehörtes unerträglich zu werden schien, meldete sich mein Gremlin. Ich spürte, wie gerne ein Teil von mir abrechnen wollte. Dinge aussprechen, die weh tun, Schmerz im Außen verursachen - bei dem vermeintlichen Auslöser meines Schmerzes. Es war der dringende Wunsch Druck abzulassen, um den eigenen Schmerz zu lindern - in der Hoffnung, wenigstens kurz Erleichterung zu erfahren. Und ich wusste: Nein, ich werde meinen Gremlin nicht von der Leine lassen!

Mit Freunden darüber zu sprechen half mir nicht, da ich Scham- und Schuldgefühle bekam, wenn ich auch nur im Ansatz schlecht über den Mann sprach, der mir viel bedeutet hat. Ich wollte ihn vor niemandem schlecht machen. Doch was tun, mit dem Schmerz, der Wut, der Enttäuschung? Nur sitzen und atmen war definitiv zu wenig. Mein inneres Feuer brannte lichterloh.

Und da kam mir die rettende Idee, dass im Schreiben eine Möglichkeit liegen könnte auszudrücken, was mich um trieb und so sehr nach Ausdruck und gesehen zu werden verlangte. Ich kotzte mich in meinem Tagebuch wortwörtlich aus (bis ich loslegte, musste ich mich echt ermutigen), und brachte all das aufs Papier, was mein Gremlin zu sagen hatte. Ich schrieb und schrieb, bis nichts mehr kam. Dann war es plötzlich still und eine tiefe Trauer - alt und tief verborgen, konnte kommen. Jetzt konnte ich all die auslösenden Geschichten und Projektionen loslassen und anfangen mich um das zu kümmern, darum, worum es wirklich ging und geht - in mir. 

Warum ich das hier so veröffentliche, fragst du dich vielleicht?

Bei all dem was diese Trennung an schwierigen und schmerzhaften Momenten mit sich gebracht hat, bin ich tief berührt, den Unterschied zwischen der konstruktiven Kali-Energie und der destruktiven Energie des Gremlins bewusst zu erfahren. Da ich den differenzierten Umgang mit diesen Energien für wichtig - Heil und Frieden stiftend - halte, habe ich mich entschieden damit sichtbar zu sein.

Es gibt keine Abkürzung, wenn wir heiler werden wollen. Und ich glaube, dass wichtig ist immer früher zu erkennen, wer bei uns am Steuer sitzt. Weder das verletzte Kind, noch der Gremlin haben dort etwas verloren.

Und doch hat der Gremlin Wichtiges mitzuteilen. Allerdings sind das Botschaften, die nicht für andere Ohren bestimmt sind. Zumindest wenn sie emotionale Ladung haben. Ich glaube, nur so kann wirklich Heilsames daraus entstehen. Denn es geht darum Selbstfürsorge, Mitgefühl (nicht zu verwechseln mit Mitleid und verhaftet sein in Geschichten) und Selbstliebe zu entwickeln. Zuwendung und Interesse für das, worum es wirklich geht, anstatt in der Projektion (im Außen) hängen zu bleiben und niederes Drama zu kultivieren.

Jeder von uns hat seine/ihre eigene Geschichte, seine/ihre eigenen Themen und gibt, was gerade möglich ist. Auch wenn dadurch Illusionen platzen, Enttäuschung spürbar und manchmal auch Trennung notwendig wird.

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